Die Produktion und der Betreib digitaler Infrastruktur verbraucht weltweit immense Ressourcen. Allein der Stromverbrauch durch Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) erzeugte 2022 um die 4.5 % der globalen Treibhausgase, bis 2030 soll es mehr als 20 % des weltweiten Verbrauchs ausmachen. Durch den Ausbau von KI-Services wird erwartet, dass diese Zahlen noch um ein Vielfaches weiter ansteigen. Der Peak scheint bald erreicht. Nachhaltigkeit im IT-Bereich ist also ein dringendes und komplexes Thema.
Wir können unsere Infrastruktur nicht mit eigenem Solarstrom betreiben, aber wir nutzen lokale und ökologische Stromerzeuger. Die hauseigene Hardware wird regelmäßig erneuert und durch energieeffizientere Geräte ersetzt. Durch Virtualisierung von Services sparen wir physische Ressourcen ein. In einem gewissen Umfang kann auch die Abwärme unserer Server genutzt werden, um unser Büro zu heizen. Zudem evaluieren wir regelmäßig unsere Systeme und Services, um bessere und nachhaltigere Lösungen anzubieten. Dazu gehört auch, dass nicht mehr nachgefragte oder veraltete Services stillgelegt werden.
Neben energieeffizienter Hard- und Software ist Open-Source-Software eine kostenlose und sozial nachhaltige Alternative. Zudem tragen selbstgehostete Open Source Services dazu bei, Alternativen zu den klimaschädlichen, monopolistischen Geschäftspraktiken großer Tech-Firmen in der Gesellschaft zu etablieren. Bei Daten gilt dasselbe wie beim Einkaufen: get local! Die von mur.at angebotenen Werkzeuge können dabei helfen, einige analoge und umweltschädliche Praktiken im Alltag zu minimieren. Zum Beispiel:
Wer gezielt in seinem Alltag etwas gegen Ressourcenverschwendung und für Nachhaltigkeit tun möchte, sollte folgende Schritte unternehmen:
Nachfolgend geben wir einige Beispiele für Nachhaltigkeitsmaßnahmen im digitalen Alltag.
Datensparsamkeit entlastet den Verbrauch von Energie & Hardware: Keine großen Dateianhänge verschicken, besser in der Cloud speichern/teilen.
Die Digitalisierung von Verwaltung und Buchhaltung spart jede Menge Papier und Abfall ein, etwa mit digitalen Government-Diensten und elektronischen Rechnungen.
Die Wolke nicht als Datenarchiv verwenden (laufender Stromverbrauch), sondern eine externe Festplatte als Archiv anlegen.
- entlastet eure Email Inbox - reduziert den Datenspeicher in der Wolke - leichtere Auffindbarkeit von Dateien
Statische Seiten sind ressourcenschonender als Datenbanken, die dynamisch Inhalte abrufen. Fragt einen Webdesignerin nach Möglichkeiten, eure Seite zu optimieren.
Die meiste Hardware (Laptopos, Handys…) wird viel zu kurz genutzt. Oft werden Geräte ersetzt, obwohl sie noch funktionieren. Bevor ihr euren Rechner oder Smartphone wegwerft, überlegt folgende Schritte:
Die Grazer Plattform NiG (Nachhaltig in Graz) bietet Information und Services rund um Recycling, Reparatur, nachhaltiges Einkaufen / Lebensmittel etc. Auf ihrer Webseite gibt es aktuelle Informationen zu Grazer Reparaturbetrieben, die z.B. Laptops und Handys zum Wiederverwenden annehmen:
Der Reparaturbonus ist eine staatliche Förderung, mit dem die Reparatur gebrauchter Geräte finanziell unterstützt wird. Frag einen IT-Betrieb in Deiner Nähe, ob Du dort den Reparaturbonus beim Reparieren Deines Rechners/Handys nutzen kannst.
Du suchst nach noch mehr Nachhaltigkeitstipps? Oder brauchst Hilfe beim Linux-Installieren? In der mur.at-Community gibt es sicher jemanden, der_die Rat weiß! Schreib eine Email an unsere comunity-Mailingliste. Viele Stadtteilzentren bieten inzwischen auch Digi-Cafes oder Repaircafes an. Auch bei mur.at gibt es in unregelmäßigen Abständen Community-Treffs, wo gemeinsam gebastelt, repariert und gewerkelt wird. Komm vorbei!